Aktion Saubere Hände: Silbernes Zertifikat

Die „Aktion Saubere Hände“ der Charité Berlin rückt seit 2008 das Thema Händedesinfektion in den Mittelpunkt. Das Besondere: Die eigenen Bemühungen und deren Umsetzungsqualität werden im Vergleich zu anderen Krankenhäusern derselben Größenkategorie sichtbar. 

Wir haben uns 2024 zum ersten Mal beteiligt und das Silberne Zertifikat erreicht. 

Silbernes Zertifikat: Darauf kommt es an.

Um ein Zertifikat in Bronze, Silber oder Gold zu erhalten, ist es erforderlich, eine bestimmte Anzahl an Desinfektionsmittelspendern nachzuweisen, den Verbrauch von Händedesinfektionsmittel offenzulegen und eine hohe Anzahl an Compliance-Beobachtungen der Mitarbeitenden bei der Händedesinfektion zu erreichen. Dabei kommt es auch darauf an, dass die Händedesinfektion indikationsgerecht mit einer ausreichenden Menge an Desinfektionsmittel erfolgt.   

Die ausgewählten Bereiche wurden durch unser Hygieneteam über einen längeren Zeitraum intensiv beobachtet. Anschließend gab es direktes Feedback an die Pflege und das medizinische Personal. Der große Vorteil der Aktion: Mängel oder Fehler werden tatsächlich und unmittelbar sichtbar. Das bietet die Chance, sie zum Wohl der Patienten direkt anzusprechen und zu beseitigen.

Hygiene geht uns alle an und ist ein wichtiges und immerwährendes Thema. Um es entsprechend im Bewusstsein zu verankern, sind Kampagnen wie die „Aktion Saubere Hände“ enorm hilfreich.

Das haben wir gelernt:

  • Am wichtigsten ist eine positive Grundeinstellung zum Thema. Dazu braucht es permanente Aufmerksamkeit und Kommunikation.
  • Die Beobachtungen in den Bereichen sind wertvoll, um Tipps, und Anregungen zu geben oder auch fehlerhaftes unbewusstes Verhalten ansprechen zu können.
  • Um die Qualität weiterhin zu verbessern und Verhaltensänderungen auch dann zu erreichen, wenn sie sich über Jahre falsch manifestiert haben, werden die Beobachtungen auf allen Stationen fortgeführt. 
  • Die bisherigen Auswertungen bestätigen, was auch diversen Studien beschreiben: Vor Patientenkontakt werden die Hände seltener desinfiziert als danach. Dabei ist die Desinfektion zum Schutz der Patientinnen und Patienten vorher besonders wichtig. 
  • Auch vor aseptischen Tätigkeiten wird die notwendige Händedesinfektion oftmals nicht durchgeführt, weil die fehlerhafte Annahme zu Grunde liegt, dass Handschuhe ausreichend Schutz bieten.  
  • An bestimmten Stellen im Haus sind weitere Desinfektionsmittelspender sinnvoll. Unsere Technikabteilung wird sich darum kümmern und entsprechend nachrüsten.

So geht es weiter

Mit diesen Erkenntnissen machen wir uns auf in die nächste Runde: Das nächste Ziel ist das Goldene Zertifikat.

Unabhängig davon sollte es ganz grundsätzlich immer unser Bestreben sein, nosokomiale Infektionen, also Infektionen, die sich Patienten während eines Aufenthaltes bei uns im Krankenhaus zuziehen, und deren Übertragung zu reduzieren. Denn das Wohl der Patientinnen und Patienten ist und bleibt unser oberstes Ziel. Für sie und nicht für irgendwelche Zertifikate ist Händehygiene wirklich wichtig.

Mehr zur Hygiene am St. Joseph-Stift