Freiwilligendienst: Eine gute Entscheidung

Direkt nach dem Schulabschluss für zwölf Monate in den Schichtdienst wechseln und täglich in ein Krankenhaus gehen, um dort kranke Menschen aller Altersstufen zu pflegen – das ist schon eine besondere Herausforderung!

Möglich wird es durch die Freiwilligendienste – Bundesfreiwilligendienst (BFD) bzw. Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) – und für beide gibt es auch in unserem Krankenhaus Einsatzmöglichkeiten.

Wir stellen hier Freiwillige vor, die bei uns im Einsatz sind bzw. waren.

Vom ersten Schrei bis zum letzten Atemzug

Lea und Annemarie sind gerade 19 bzw. 20 Jahre alt und haben ihren Freiwilligendienst direkt nach dem Abitur bei uns begonnen. Bei Lea (links im Bild) bildete der Berufswunsch Hebamme den Ausgangspunkt, um sich für ein FSJ zu bewerben. In den vergangenen Monaten war sie deshalb auf der Gynäkologie, der Wochenbettstation und im Kreißsaal im Einsatz – für sie „genau richtig, um zu wissen: das möchte ich machen“, wie sie sagt.

Nach Beendigung des Freiwilligenjahres wird sie deshalb das Studium der Hebammenkunde aufnehmen, für den Studienplatz hat sie sich auch über das FSJ qualifiziert. 

Annemarie (im Bild rechts) möchte Medizin studieren und hat sich für ein Freiwilligenjahr entschieden, um bessere Chancen auf einen Studienplatz zu haben. Außerdem wollte sie direkt nach dem Abitur nicht gleich wieder auf die Schulbank zurück, sondern durch den einjährigen Dienst die Arbeit im Krankenhaus besser einschätzen können.

Durch das Rotationsprinzip hat sie bereits mehrere Stationen und Bereiche – darunter die Geriatrie, die Innere Medizin und die Orthopädie – kennengelernt. Eine besondere Erfahrung war für sie der Einsatz auf der Palliativstation, wo unheilbar erkrankte Menschen mit begrenzter Lebenserwartung behandelt werden.

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Entschädigt wird man mit Dankbarkeit, vor allem seitens der Patienten und Angehörigen, und auch mit positivem Feedback vom Team. Und man lernt das Krankenhausleben wirklich intensiv kennen und kann danach einschätzen, ob es zu einem passt.Annemarie, 20 Jahre, BFD
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Den Freiwilligendienst zu leisten ist ein Privileg, das ich sehr zu schätzen weiß. Dadurch habe ich auch ein gutes Gespür bekommen, wie man mit Patientinnen und Patienten in unterschiedlichen Situationen umgeht. Auch Gesprächssituationen lernt man besser in der Praxis als nur theoretisch.Lea, 19 Jahre, FSJ

Pflege: Das ist es!

Für Jasmin liegt der Freiwilligendienst schon ein Jahr zurück, sie ist bereits Schülerin im ersten Lehrjahr in der Medizinischen Berufsschule am St. Joseph-Stift. „Pflege war eigentlich nie so meins, aber ich habe immer schon Interesse an Medizin gehabt“, sagt sie, und: „Während des Jahres hier habe ich mich total in die Pflege und die Arbeit hier verliebt.“

Ihr Berufswunsch hat sich während des FSJs gefestigt und als besondere Erfahrung empfand sie die gemeinsamen Seminarfahrten mit den anderen Freiwilligen aus ganz Sachsen. Dabei lernte sie eine Vielzahl unterschiedlicher Leute aus verschiedenen Sozial- und Pflegebereichen kennen und hat gemerkt: So bin ich auch!

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Ich habe mich hier gefunden und gewusst: Das wird es!Jasmin, 17 Jahre, Schülerin im 1. Lehrjahr an der Medizinischen Berufsschule

Besonders die Arbeit auf der Station der Inneren und mit Demenz-Patienten fasziniert sie. Ihre eindrücklichste Begegnung in diesem Jahr: „Ich habe die Hände einer Hundertjährigen gehalten und sie getröstet, als sie keinen Besuch empfangen hat.“ 

Auch für sie wurde der Weg an die Medizinische Berufsschule mit dem FSJ leichter: „Man kannte mich ja schon!“

Die drei erlebten ihre bisherige Dienstzeit als anstrengend und schön zugleich. Es gab viele herausfordernde Momente: der Schichtdienst, eine Fülle von Eindrücken und der Krankenhausalltag auf Station, in den man faktisch von Anfang an stark eingebunden ist. Vor allem mit keiner oder wenig Vorerfahrung – zum Beispiel durch Praktika – ist es oft ein Sprung ins kalte Wasser. Mit Blick zurück sind die drei froh über ihre Entscheidung. 

Und würden sie auch anderen ein Freiwilligenjahr in einem Krankenhaus empfehlen? Ja, mit Einschränkungen.
 

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Ich würde es wieder tun und auch unbedingt empfehlen. Aber man sollte sich im Klaren sein, dass es auch viel Arbeit ist.Jasmin, 17 Jahre, Schülerin im 1. Lehrjahr an der Medizinischen Berufsschule

Freiwilligendienste im St. Joseph-Stift Dresden

Wir bieten aktuell jedes Jahr 11 Stellen im Freiwilligen Sozialen Jahr bzw. Bundesfreiwilligendienst an. Beide Dienste starten im September und dauern bis einschließlich August des Folgejahres.

Die Unterschiede liegen vor allem in den Rahmenbedingungen: Während sich das FSJ vor allem an junge Menschen richtet (16-26 Jahre), die sich dabei engagieren, neue Erfahrungen sammeln und sich persönlich weiterentwickeln können, steht der BFD grundsätzlich allen Interessierten ab 16 Jahren offen und bietet daher auch älteren Menschen die Möglichkeit, sich zu engagieren.
 

Das FSJ dauert üblicherweise 12 Monate, kann aber in Einzelfällen auch auf 6 bis 18 Monate verkürzt bzw. verlängert werden. Beim BFD ist die Dauer noch flexibler gestaltet, da er auch in Teilzeit absolviert werden kann.

Sowohl das Freiwillige Soziale Jahr wie auch der Bundesfreiwilligendienst wird mit einem Taschengeld (250 € monatlich) und zusätzlich einem Verpflegungs- und Unterkunftskostenzuschuss (150 € monatlich) vergütet.

Was macht den Freiwilligendienst im St. Joseph-Stift aus?

Auf die Freiwilligen warten routinierte, aber auch anspruchsvolle Aufgaben auf den Pflegestationen unseres Krankenhauses.

Schon dadurch können wertvolle Praxiserfahrungen im Bereich der Krankenpflege als auch Kinderkrankenpflege gesammelt werden, die weit über erste Einblicke hinausgehen.

Die Freiwilligen arbeiten in Rotation in verschiedenen Bereichen, aber jeweils innerhalb eines festen Teams und mit einer/m persönlichen Betreuer/in.

Was bringt es?

Die Freiwilligen sind eine großartige und kontinuierliche Unterstützung für die Pflegefachkräfte. Doch nicht nur davon profitiert das Arbeitsklima auf den Stationen, sondern:

  • Durch die Rotation bringen die Freiwilligen immer wieder frischen Wind, neue Motivation, Ideen und Begeisterung in die Teams.
  • Es ist toll zu sehen, wie die jungen Menschen von Woche zu Woche selbständiger werden und mit ihren Aufgaben wachsen.
  • Es macht Spaß, ihnen die Berufe in den medizinischen Bereichen näher zu bringen und sie für die Arbeit im Gesundheitswesen zu begeistern.

Deshalb sagen wir: Danke für Ihren und euren Dienst!

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Freiwillige sind für uns ‚Rückenfreihalter‘ und ‚Rückenwindgeber‘.Anke Matthischke, Hebamme und stellvertretende Bereichsleitung Geburtshilfe

Aber es gibt auch eine Menge Dinge, die wir als Einrichtung dafür geben können:

  • Wir bieten exklusive Einblicke in den Stations- und Kreißsaal-Alltag.
  • Geregelte und im Voraus geplante Dienste haben bei uns Priorität.
  • Sie sind/ihr seid von Anfang an hautnah dabei und lernen/lernt von erfahrenen Fachkräften.
  • Der Freiwilligendienst ist die beste Möglichkeit, sich selbst auf Herz und Nieren zu prüfen, ob später eine berufliche Laufbahn im medizinischen Bereich infrage kommt.
  • Wir arbeiten Hand in Hand mit unserer Medizinischen Berufsschule zusammen und unterstützen bei der Bewerbung für einen unserer Ausbildungs- und Studiengänge.

... wir freuen uns auf Sie und euch!

Sie sind interessiert?

Alle Informationen rund um die Freiwilligendienste bei uns im St. Joseph-Stift: Bundesfreiwilligendienst & Freiwilliges Soziales Jahr