Mit Video-Brille im OP

Auf Safari, ins Konzert oder auf Reisen während einer OP? Bei uns im St. Joseph-Stift geht das! Mit einer Video-Brille, die Patientinnen und Patienten während einer OP in eine andere Realität versetzen: in einen Konzertsaal, in die Natur oder in ein fernes Land. Auch unterhaltende Spielfilme stehen zur Auswahl. 

Und wozu das Ganze? Die meisten Patienten sind vor einer OP aufgeregt, manche haben regelrecht Angst. Vor allem dann, wenn der Eingriff unter Teilnarkose, einer sogenannten Regionalanästhesie, stattfinden soll. In solchen Fällen – beispielsweise bei einer Kniegelenks-OP, aber auch bei manchen gynäkologischen oder chirurgischen Eingriffen – kommt die Video-Brille der Firma @HappyMed wie gerufen. Sie hilft den Patientinnen und Patienten dabei, sich zu entspannen. Gern wird sie deshalb auch vor einer Operation genutzt, um Wartezeiten gut zu überbrücken.

Entspannt vor und während der OP

Der Patient bzw. die Patientin ist während der OP die gesamte Zeit ansprechbar. Trotzdem schafft es die Brille, vom Geschehen im Operationssaal abzulenken. „Es ist für uns als Personal verblüffend, wie entspannt und ruhig die Patienten unter der OP mit der Brille sind. Sie lassen sich von den Geräuschen und Aktivitäten um sie herum nicht beeinflussen“, berichtet Nadine Otto, pflegerische Bereichsleiterin. „Die zusätzliche Gabe von Beruhigungsmitteln ist meist nicht erforderlich.“ 

Sollte sich der Patient während der OP doch nicht wohlfühlen, kann auf eine Vollnarkose umgeswitcht werden. Das war bisher aber nicht nötig. „Die Patienten, die die Brille ausprobiert haben, spiegeln uns, dass sie keine Angst hatten und es als sehr angenehm empfanden, so abgeschirmt zu sein“, sagt Nadine Otto. 

Nach der OP verbleibt der Patient – wie sonst auch – im Aufwachraum. Zurück auf Station, kann sofort mit der Mobilisierung begonnen werden. Der Kreislauf kommt schneller wieder in Gang und der Patient bzw. die Patientin schneller wieder in Bewegung. Neben dem Unterhaltungswert ein wichtiger Vorteil der Brille.

Unterstützt vom Förderverein

Ein großes Dankeschön richten das Team und das Direktorium an den Förderverein des Krankenhauses. Er hat das Geld für die Anschaffung zur Verfügung gestellt. „Eine solche Brille gehört nicht zur medizinischen Standardausrüstung, aber die Idee, den Komfort für die Patienten zu verbessern, hat uns überzeugt. Zumal zahlreiche Studien die Wirksamkeit belegen“, erklärt Jördis Lunkenbein, die dem Förderverein vorsitzt.